Guten Morgen,

wir sind seit einigen Jahren Kunden bei Unitymedia, mittlerweile dann Vodafone. Mein Stiefvater hatte von einem Bekannten von MagentaTV gehört, fand das Angebot auch super und ist daher mit meiner Mutter im Oktober 2020 in den örtlichen Telekomshop gepilgert. Im Shop hat der Mitarbeiter dann anscheinend auch sofort ein Angebot erstellt welches mein Steifvater natürlich auch sofort unterschrieb. Das Problem an der Sache ist nur, dass meine Eltern herzlich wenig Ahnung von solchen Themen haben, weshalb sie natürlich auch in einen Shop gegangen sind um "beraten" zu werden. Der Mitarbeiter vor Ort hat aber anscheinend wenig Interesse gehabt irgendwelche Daten über unseren aktuell bestehenden Vertrag zu hinterfragen oder sein Angebot an unseren bestehenden Vertrag anzupassen. Ich musste im Nachhinein meinen Eltern erklären, warum dieser Vertrag (Runterstufung von 400.000er Leitung auf eine 100.000er Leitung) für uns eigentlich uninteressant ist. Ich hab ungefähr 6 Monate in dem Glauben gelebt es sei nur ein Angebot, kein bestehender Vertrag vorhanden, so wurde es mir von meinen Eltern zumindest gesagt. Als dann am 23.08. eine Email bezüglich eines Techniker Termins kam haben natürlich alle Alarmglocken geläutet. Dann hat mein Stiefvater gebeichtet, dass er wohl beim Ersttermin vor Ort doch unterschrieben hat, er wusste aber eben nicht mal was es mit der Leitungsgröße auf sich hat, da er 2014 einen Schlaganfall hatte, fällt es ihm ohnehin schwer technische Zusammenhänge zu verstehen. Also sind die beiden noch in der selben Woche zum Shop um einen Widerruf/Händlerstorno zu erfragen. Natürlich weigert sich der Shop jetzt den Vertrag zu widerrufen, kann ich ein Stück weit nachvollziehen fast ein Jahr nach Abschluss, es hängt ja immerhin auch eine Provision dran. Die Widerrufsmail an die Telekom vom 31.08. blieb leider bis heute unbeantwortet. Mein Problem ist leider, dass über die Telekom bei uns nur eine 250.000er Leitung möglich ist, also ist es nicht mal möglich mit dem bestehenden Vertrag gleichzuziehen. Mir ist bewusst, dass es rechtlich für uns kaum eine Handhabe gibt um diesen Vertrag zu widerrufen, eine arglistige Täuschung oder Nötigung könnte man ohnehin, selbst wenn es der Fall wäre, kaum beweisen. Rechtliche Belehrungen brauch hier also erst mal keiner geben. Dass eine Falschberatung vorliegt ist für mich hier aber offensichtlich, da der bestehende Vertrag, wie gesagt, in keiner Form berücksichtigt wurde und der Vertrag kam ja nur zustande, weil elementare Teile des Vertrages nicht erklärt wurden. Ob das System so sinnvoll ist, dass man im Internet wild rumklicken kann, widerrufen kann wie man will, das Ganze 10 mal wiederholen kann bis man dann einen Vertrag hat der einem passt aber wenn man dann in einen Shop geht um sich beraten zu lassen, ist mit der Beratung unzufrieden oder diese ist unzulänglich, ist man dann der Gnade des Shops ausgeliefert um aus dem Vertrag zu kommen, ist schon ein merkwürdiges System. (Mir ist bewusst, dass die Regelung über Internet, Fax und Telefonbestellungen im Gesetz geregelt ist, was es nicht weniger kurios macht) 
Es braucht auch bitte keiner sagen "man kann sich ja vorher mal informieren oder vergleichen", dann ist nämlich die Notwendigkeit des Shops bzw. der Mitarbeiter nicht vorhanden, wenn man selbst ohnehin Ahnung von der Thematik mitbringen muss. Genauso gut kann man als Verkäufer dem Kunden sagen "kommen Sie noch mal mit Ihren Vertragsdaten wieder, dann kann ich Ihnen ein passendes Angebot machen", was für mich seriöser wäre als einfach irgendwas zu machen und dann ein Storno zu verweigern. 

Ich hoffe, dass man das Thema irgendwie ohne große Mühe aus der Welt schaffen kann, ehe sich beide Parteien einen Vertrag aufhalsen mit dem am Ende keiner glücklich wird...

Beste Grüße!

Tim